Das Gästehaus wird Massstäbe setzen nicht nur mit seinem hohen Servicestandard, sondern auch bei den Arbeitsbedingungen seiner Angestellten. Sie werden faire Löhne erhalten. Das Gehalt soll ihnen eine sichere Existenzgrundlage liefern. Zudem werden sie Anspruch auf bezahlte Ferien und Freitage haben – in Marokko keineswegs üblich. Noch unüblicher sind Kinderzulagen, die den Angestellten mit Familie zugute kommen werden, damit ihre Kinder die Schule besuchen können.

In vielerlei Hinsicht hilft ein Schweizer Gästehaus-Projekt in der Medina von Fez, dort soziale Bedingungen zu verbessern. Das Engagement begann bei der Restauration und wird fortgeführt beim künftigen Betrieb des Gästehauses. Dabei geht es vor allem um gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Einziges Gehalt ernährt viele

Zum Einen bringt das Projekt bereits vielen Kleinunternehmern Arbeit für Monate zu anständiger Bezahlung, wovon unzählige Familien profitieren können. Der Projektleiter und Schweizer, Dominique Hildebrand, hat die Unternehmen selbst ausgewählt und ausschliesslich einheimische Bauarbeiter und Fachkräfte beschäftigt. Oft hängen Familien inklusive Verwandte von einem einzigen Gehalt ab. Zum Andern fördert das Projekt einheimische Handwerkskunst beziehungsweise trägt zu seinem Erhalt bei. Und wer weiss, vielleicht wird das Gästehaus zur Inspiration anderer Bauherren und würde so nachhaltig in die Zukunft wirken.

Bessere Arbeitsbedingungen

Das Gästehaus will Massstäbe setzen nicht nur mit seinem hohen Servicestandard, sondern auch bei den Arbeitsbedingungen seiner Angestellten. Sie werden faire Löhne erhalten und eine Erfolgsbeteiligung bei gutem Geschäftsgang. Das Gehalt soll ihnen eine sichere Existenzgrundlage liefern. Zudem werden sie Anspruch auf bezahlte Ferien und Freitage haben – in Marokko keineswegs üblich. Noch unüblicher sind Kinderzulagen, die aber auch den Angestellten mit Familie zugute kommen werden, damit ihre Kinder die Schule besuchen können. Bei Bedarf werden Vorfinanzierungen geleistet, z.B. für den Kauf eines Kühlschranks oder Velos für den Arbeitsweg. Bezahlte Weiterbildung ist ein weiterer, wichtiger Pfeiler: Die Mitarbeiter sollen ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Zusammen mit einem Schweizer Hotelmanager mit Coaching-Erfahrung, wird eine firmeneigene Service-Fachschule gegründet, welche auch Aussenstehenden Aus- und Weiterbildung anbieten wird.

Die Service-Fachschule

Das Marokkanische Ministerium für Tourismus hat in seiner Vision 2020 der Ausbildung des Personals im Tourismusbereich absolute Priorität eingeräumt. Die angegliederte Service-Fachschule kommt einem akuten Bedürfnis entgegen und kann mit dem Wohlwollen und der Unterstützung von Seiten der Behörden rechnen.

Mit dem Know-how von Roger Leuthold ist die Service-Fachschule auf dem besten Weg zu einem eigenen Service-Label, welchen es heute in dieser Form weltweit noch nicht gibt.

Roger Leuthold, 1961 in Horgen (Schweiz) geboren, Hauptmann im Militär, Ausbildung an der EHL (Ecole hôtelière de Lausanne), ist ein erfahrener Schweizer Hotelfachmann mit großem Schulungs-know-how – nicht nur als Lehrer in Hotelfachschulen, sondern auch als Personaltrainer und Organisator für die Eröffnungen neuer 5-Sterne-Häuser, dies auch im arabischen Raum.

Benachteiligte unterstützen

Laut Scharia ist es gebräuchlich, 1/10 des Gewinns an eine gemeinnützige Institution zu spenden. Beim Riad Taheri wird dies ein Heim für illegale Kinder sein, sozusagen ein Heim mit Babyklappe. Uneheliche Mütter sind in den Augen der einheimischen Gesellschaft eine Schande und werden verachtet. Oft werden sie von ihren Familien verstossen. Im Riad Taheri sollen solche Frauen bevorzugt beschäftigt werden. Im besten Fall können so deren Kinder bei ihnen sein und müssen nicht im Heim aufwachsen.